Goldene MTS-Zeiten
Vor über 50 Jahren, nämlich im September 1972 gründeten wir unseren Hörspiel-Verein „Mülltonnensender“, kurz MTS. Wir, das sind die fünf Gründungsmitglieder Heini Nieft, Kalle Kleinert, Norbert Tusche, Matthe Warnecke und meine Wenigkeit. Anfangs nahmen wir Witze oder erste, von mir verfasste und zumeist sinnbefreite Sketche auf. Ein Mono-Tonband diente zunächst als Speichermedium, bis es 1974 vom ersten Stereo-Tonband ersetzt wurde. Die von mir bearbeiteten Aufnahmen hörten wir uns zumeist in unserem Vereinslokal an.
Selbstverständlich wurde jedes Ergebnis gebührend gefeiert und mit etlichen Gallonen Bier begossen. Diese Mischung aus heiterer Unterhaltung und fröhlicher Zecherei sprach sich schnell herum und führte dazu, dass sich weitere junge Leute für den MTS interessierten und ihm beitraten. Im Jahre 1978 erschien unser erstes Hörspiel „Ufos bedrohen Braunlage“. Die aberwitzige Geschichte spielte in unserer Heimatstadt und sorgte bei Jung und Alt für Furore. Zur damaligen Zeit war es noch ungewöhnlich, eigene Hörspiele mit heimatlichem Bezug zu erstellen und eigenständig zu vermarkten. Die Kassetten zum Selbstkostenpreis von 10 DM vertrieben wir über die örtlichen Geschäfte von Radio-Wenzel, Radio Stenzel oder Elektro-Grimm. Rundum ein voller Erfolg, den wir mit „Verschollen im Hochmoor“ fortsetzen konnten. 1979 berichtete mit der Hamburger Morgenpost sogar ein überregionales Blatt von unseren diesbezüglichen Aktivitäten.
An diese Anfangsjahre aus allgemein noch genügsamer Zeit erinnert Siegmar Vollmer im hier präsentierten Video. Er selbst spielte bei allen MTS-Produktionen mit - und dabei stets eine Hauptrolle. Mit seiner kraftvollen Art der Darstellung in den verschiedensten Rollen mutierte er mit der Zeit zum beliebten ortseigenen Bud Spencer-Typ. Als ebenfalls prägender Mitspieler etablierte sich in den 80er Jahren Bernd Rosskamp. Seine populäre Auslegung der Braunlager Mundart trat erstmals beim Stück über das Braunlager Eishockey nachhaltig in Erscheinung. "WSV olé" avancierte zum erfolgreichsten MTS-Hörspiel überhaupt. In den bereits erwähnten Verkaufsstellen gingen davon mehr Kassetten/CDs über den Ladentisch als Erzeugnisse von weltweit bekannten Künstlern. HD-Film Lfzt. 13:30 Min. bitte Foto anklicken!
Bis 1990 schufen wir insgesamt acht Hörspiele (dazu mit "WSV zwo" noch eines in 2007), drei Braunlager Journale und mehrere Sketch-Sendungen (mehr Infos unter Hörspiele). So dürfte sich in jedem Braunlager Haushalt wohl ein Werk vom MTS finden. Als Autor und technischer Produzent sämtlicher Projekte erfüllt mich das natürlich mit gewissem Stolz.
Ferner drehten wir in den 70er Jahren drei MTS-Filme ... Böse Zungen würden behaupten, zumeist Blödeleien. Das stimmt sogar. Denn die damalige Unterhaltung in TV und Radio war geprägt von kurzweiligem Klamauk. Die Menschen arbeiteten viel und wollten in ihrer freien Zeit unbeschwert lachen und fröhlich sein. Wir drehten anfangs im Super 8 Schmalfimformat und ohne Ton. Dieser wurde in der Nachvertonung zugefügt. Jedoch aufgrund der schlechten Qualität nochmals von mir in heute möglicher Form überarbeitet. Für ein Beispiel klicke linkes Foto an...
Aus ferner Zeit
Anfang der 90er Jahre erwarb ich meine erste Videokamera. Als begeisterter Fan der Harzer Schmalspurbahnen wurden zur Erprobung natürlich überwiegend deren Zügen gefilmt. Wie jeder Anfänger konzentrierte ich mich einzig aufs Motiv und weniger auf die komplizierten Lichtverhältnisse - welche zudem die schlechte Angewohnheit haben, ständig zu wechseln, und das nicht nur tageszeitabhängig. Dennoch gelangen mir am Ende - zumindest für damalige Verhältnisse - vorzeigbare Ergebnisse. Und so präsentiere ich hier die Selketalbahn in historischen Aufnahmen von 1991 auf der Strecke von Eisfelder Talmühle nach Gernrode. HD-Film Lfzt. 25.Min.
Zwei große WSV-Spieler verstorben
Traurige Nachrichten für den WSV-Eishockeysport. Mit Wolfgang Schiller und Matthias „Kollo“ Kolodziejczak verstarben im November zwei prägende Spieler der erfolgreichen WSV-Generation der 70er und frühen 80er Jahren.
Wolfgang kam 1977 mit 23 Jahren aus dem fränkischen Selb in den Harz. Nach meiner Erinnerung etwa zur gleichen Zeit wie Wayne Pushie, seinerzeit der umgarnte Held des aufstrebenden Braunlager Eishockeysportes, der mit der Einweihung des Eisstadions 1974 begonnen hatte. Wolfgang verstärkte die Mannschaft als talentierter Torwart und sorgte für den nötigen Rückhalt. Er beendete später beim WSV seine Karriere, blieb jedoch seiner neuen Heimat weiter treu. Er heiratete seine Conny und die beiden bekamen zwei Töchter. Besonders stolz war er auf seine inzwischen drei Enkelkinder.
Am Rande sei erwähnt, dass sein Bruder ebenfalls Eishockey spielte und 1983 als stürmender Nationalspieler beim legendären deutschen Duell zwischen BRD und DDR 4:3 in der Westfalenhalle Dortmund mitwirkte. Wolfgang hatte Karten besorgt, und so durfte ich einmal in meinem Leben auf einem VIP-Platz sitzen. Ferner waren wir über den Fußball verbunden. Er spielte in den frühen 1980ern in der von mir trainierten Mannschaft beim SV Braunlage. Wolfgang war ein guter, durchsetzungsstarker Rechtsaußen, doch Trainingseinheiten waren nicht unbedingt seine Vorliebe. Kleine Anekdote: im Winter machten wir forderndes Lauftraining auf der steilen Von-Langen-Straße. Nach zwei Sprints kam Wolfgang listig zu mir und meinte: wenn er jetzt weiter mitmache, könne er Sonntag nicht spielen. Darauf sagte ich: wenn du dich hier verweigerst, wirst du am Sonntag nicht spielen! Wir lachten und er nahm das Training wieder auf. Apropos: 1981 spielte er im MTS-Hörspiel „WSV olé“ sich selbst.
Matthias „Kollo“ Kolodziejczak startete 1979 als 17jähriger seine sportliche Karriere beim WSV. Im bereits erwähnten Wayne Pushie fand er früh seinen Mentor, welcher in ihm endgültig die Leidenschaft fürs Eishockey entfachte. 1985 wechselte Kollo zu den Kassler Huskies, mit denen er fulminante Erfolge feierte. Am Ende standen für ihn 500 Spiele mit 165 Toren in der Statistik. Nach seiner Spielerkarriere engagierte er sich für Kassel in unterschiedlichen Funktionen, so als Trainer und Offizieller.
Neuseeland
Gisi Rueben, unser Braunläger im Kiwi-Land, berichtet in seiner Kolumne (bitte Foto anklicken) über die Lebensverhältnisse in seiner Wahlheimat. Dabei räumt er mit der von Urlaubserlebnissen oder aus Reiseberichten gespeisten romantischen Vorstellung auf, dass dort nahezu paradiesische Zustände herrschten.
Denn der Lebensunterhalt ist teuer. Wer auf Dauer dortzulande lebt, erwacht sehr bald aus seinen Träumereien und wird mit harten Realitäten konfrontiert. Bis auf die wunderschöne Landschaft bleibt vom Schlaraffenland nur wenig übrig.
Davon sind wir hierzulande noch einiges entfernt. Doch bei genauer Betrachtung ist für jedermann ersichtlich, dass angesichts sich auftürmender Problematiken in allen Lebensbereichen der gewohnte Wohlstand auch bei uns nicht zu halten
35 Jahre Grenzöffnung
In einer Pressekonferenz am 9.November 1989 missdeutet Politbüro-Mitglied Günter Schabowski eine ihm zugereichte Zettelnachricht und verkündigt die sofortige Reisefreiheit für alle DDR-Bürger. Darauf brechen alle Dämme und die Berliner Mauer fällt in gleicher Nacht unter dem Ansturm von begeisterten Menschen. Ein weltgeschichtliches Ereignis!
In den nächsten Tagen kommt es entlang der innerdeutschen Grenze zu weiteren Öffnungen und zur Schaffung von Übergängen. Am 12.November ist es auch in Braunlage soweit: auf der Elbingeröder Straße in Richtung Elend wird an der Bremke ein Grenztor geöffnet und mit vereinten Kräften ein Steg über das Grenzflüsschen gebaut. Ausgelassene Freude allerseits, als die ersten "Ossis" herbei strömen. "Wahnsinn" wird zum allgemeinen Inbegriff für das erstaunliche und bewegende Geschehen.
Die weitere Entwicklung führte letztlich nicht nur zum Ende der deutschen Teilung, sondern auch des Kalten Krieges.
Den 35.Jahrestag des Mauerfalls feiert Berlin in ganz großem Stil unter dem Motto „Haltet die Freiheit hoch“. Zu Jubiläen wird gern bilanziert. Zur Ehrlichkeit gehört die Feststellung, dass insbesondere in den neuen Bundesländern sich vielerorts Ernüchterung und Enttäuschung eingestellt haben. Hier ist von einstiger Jubelstimmung nichts mehr verblieben. Viele fühlen sich zunehmend als Bürger zweiter Klasse. Ein Stichwort: Rentengerechtigkeit!
Gleichwohl treffen sich seit damals viele Bewohner von Braunlage und Elend jährlich am ehemaligen Grenzbach auf dem angrenzenden Parkplatz, um in freundschaftlicher Umarmung an das historische Ereignis zu erinnern.
2019 erstellte ich über die Grenzöffnung zwischen Braunlage und Elend eine Videodokumentaton mit Berichten von Zeitzeugen und Originalfilmaufnahmen. Zum Video und weiteren Infos klick hier
Herbstzeit
Die Tage werden kürzer und die Temperaturen fallen. Frost liegt in der Luft. Fallende Blätter bedecken kalte Straßen und die Autoscheiben beschlagen - der Herbst ist gekommen. Neben zunehmender Dunkelheit haben die längeren Nächte auch schöne Dinge im Gepäck. Beispielsweise gemütliche Abende mit Lektüre, Filmen oder Hörspielen. Zusätzlich können sich Oberharzer auf die jetzt beginnende Eishockeyysaison freuen. --- Hiernach zwei Fotos aus historischen WSV-Eishockeyzeiten der 50 Jahre. Foto 3: Kaum zu glauben, aber wahr: ihre königliche Hoheit Luise-Viktoria, Tochter von Kaiser Wilhelm II, nahm 1960 Skiunterricht auf der Braunlager Skiwiese ...
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Waldbrand im Brockengebiet
Im September 2024 wütete wieder ein Feuer um den Brocken herum und hielt die Wehren und Löschflugzeuge ganze sechs lange Tage in Atem. Deutschlandweit berichteten sämtliche Medien über den Waldbrand - siehe auch Videos auf YouTube. Über die mögliche Ursache wird derzeit noch spekuliert. Die Gerüchteküche ist am Kochen…Offiziell läuft die Aufklärung noch.
Wie stets geraten die Dampflokomotiven der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) sofort in Verdacht, den Brand eventuell durch Funkenflug verursacht zu haben.
Hingegen möchte ich an dieser Stelle gern auf die Vorzüge dieser einmaligen Bahn verweisen. Dabei steht im Mittelpunkt meiner Betrachtungen der Bahnhof Drei Annen Hohne; eine Art Verkehrsknotenpunkt für die Brockenreisenden aus Wernigerode bzw. Nordhausen oder der Selketalbahn. Hier startet der Abzweig via Schierke zum Brockenbahnhof. Wenn sich die schwarzglänzenden Loks mit ihren Waggons schnaufend, dampfend und pfeifend zum höchsten Berg des Harzes schlängeln, ist ihr weißgrauer oder schwarzer Rauch weithin sichtbar.
Bereits im Mai 1992 drehte ich im Bahnhof Drei Annen Hohne einen Film, den ich hier als historisches Dokument präsentiere. Das Gegenstück dazu ist ein Video, das ich vor wenigen Tagen an einem sonnigen Septembertag aufnahm. Die Gleisanlagen erscheinen trotz der 32 Jahre Zeitunterschied unwesentlich verändert, sind jedoch wie das Bahnhofsgebäude mit Gaststätte und Toiletten umfangreich saniert und mit moderner Technik ausgestattet.
Die Brandkatastrophe platzte mitten in die grundsätzlichen Überlegungen der HSB um alternative Antriebsarten und einer Trassenerweiterung nach Braunlage. Dazu einige Gedanken meinerseits … klick
Trauung auf dem Hausberg
Die Eheschließung gilt allgemein als schönster Tag im Leben eines Liebespaares. Die traditionelle Zeremonie der Hochzeit feiern die Brautleute gern in einem besonderen Ambiente. Im Trend zum kargen Standesamt im Rathaus liegen daher außergewöhnliche Orte wie Schiff und Flugzeug oder exotische Länder mit ihren Stränden. Beliebt sind ferner, sofern es die Kassenlage hergibt, auch Burgen und Schlösser.
Wer es mehr heimatlich mag und mit der höchsten Erhebung Niedersachsens eine natürliche Attraktion vor der Haustür hat, darf doppelt jubilieren. Werden doch im Aussichtsturm auf dem Wurmberg neuerdings wieder Trauungen vorgenommen! Die Wertigkeit einer Vermählung erfährt zweifellos noch eine Steigerung, wenn die Prozedur vom höchsten Repräsentanten des Ortes vollzogen wird. Um das Verfahren regelkonform gestalten zu können, hatte sich Braunlages Bürgermeister Wolfgang Langer zuvor getraut, ein Standesamt-Seminar erfolgreich zu absolvieren.
Seine Trauungspremiere fand Ende August statt und wurde an einem guten Freund vollzogen: Stephen Buchholz mit seiner Auserwählten Eileen. Die Brautleute kennen sich schon etliche Jahre und besiegelten nun in 1000 Meter Höhe den Schritt in den Ehehafen.
Mit Stephen bin ich seit etlichen Jahren freundschaftlich verbunden. Daher nehme ich die Gelegenheit gern wahr, an dieser Stelle über sein persönliches Glück zu berichten. PS: Wurmberg-Videos klick
Die Abrechnung
Mein erfolgreiches Hörspiel von 2023 mit Christian Schult als Erzähler
die deutsche Synchronstimme von Robert Redford, Marlon Brando, Anthony Hopkins ua
Laufzeit 16:45 Min.- c/2023 ---- KLICK
Fotos Braunlage mit Wurmberg
Braunlage 2020..................Braunlage 2024.......Jugendherberge ........ Wurmberg im Blick ...vom Hasselkopf
Alter Film im neuen Kostüm
Anno 1979 drehten wir Mitglieder vom Mülltonnensender unseren letzten Film in Sachen "Spaß am Herumalbern". Es gab damals einen echten Sommer und alle Akteure hatten mächtig Durst!! Drehort war ein heute nicht mehr zugänglicher alter Steinbruch gute 500 Meter hinter Königskrug Richtung Oderbrück.
Schon der damalige Film streifte in launiger Form das Thema "Arbeitskräftevermittlung". Im wirklichem Leben stets ein ernster und komplexer Sachverhalt hielten wir uns mehr ans Motto: Lachen ist immer besser als schwerlastende Trübsal.
2024 aktualisierte ich den alten Film, blieb jedoch dem Thema treu. Es geht weiter heiter zu - und zum Schluss siegt wieder das Gute ... so wie in allen Märchen halt. HD-Video Lfzt. 18:40.Min. - 576 MB
Aufgeschnappt
Nach rund einem Jahr sind die Renovierungsarbeiten an der Friedhofskapelle abgeschlossen. Foto 1. Hingegen präsentiert sich die Evangelische Kirche nach wie vor verhüllt. Man hört dies und jenes, nur von einem endgültigem Fertigstermin ist leider keine Rede. So sind die Fotos vom August letzten Jahres immer noch aktuell Foto2. Neulich beobachtete ich zwei kleine Kinder, die höchst interessiert Straßenbauarbeiten bestaunten. Sie hatten es sich vor der Baustelle bequem gemacht und harrten der Dinge ....der erste Schritt ins spätere Berufsleben? Respekt! Foto 3. Normalerweise erfahre ich nur aus der Abrechnung des Theaterverlages, wo meine Stücke gespielt wurden. Mitunter lesen jedoch Bekannte die Vorankündigung und schicken mir einen Hinweis. So wie in diesem Fall. Dank an Elke. Foto 4
Eckis gesammelte Werke
--1) Aidos Glück--...2)Jugendzeiten ...3)Tanzschule Bericht klick
4.) Toochbrüder....5.) Werbung 50er.
Besinnliche Reise 1938 zu den Bajuwaren
„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen …“ - das wusste schon der Dichter Matthias Claudius. Erzählungen über das Erlebte und Gesehene sind seit jeher geprägt von Geschmack, Anlass und Interesse. Als Mitbringsel dienten in früheren Zeiten zumeist Ansichtskarten oder andere kleine Andenken vom Urlaubsort. Wer bereits über eine Kamera verfügte, klebte die selbstgemachten Fotoaufnahmen von malerischen Sonnenuntergängen oder Sehenswürdigkeiten in ein Album und versah diese mit kleinen Anmerkungen.
Von bemerkenswerter Güte nimmt sich dagegen das fast 90jährige Reise-Protokoll dreier bekannter Braunlager Persönlichkeiten aus. Ihr Ziel im August 1938 war Bayern - mit dem Automobil in den Süden Deutschlands.
Ein Chauffeur sorgte dafür, dass seine Harzer Fahrgäste mit offenen Augen und wachem Geist die Gegend bestaunen und sich sorglos den dionysischen Genüssen in Form von Gerstensaft, leckeren Viktualien sowie dem Anblick schmucker Damenwelt hingeben konnten. Da die Herren zur gebildeten Schicht gehörten, garnierten sie ihre Eindrücke mit philosophischem Gedankengut oder nahmen vergleichend Anleihen in der griechischen Mythologie nach dem apollonischen Prinzip: Erkenne dich selbst! Am Ende enstand eine meisterliche Reportage mit beeindruckenden Bildern.
Ecki Friedrich fand den Band im Nachlass seines Großvaters, und wir beschlossen, das ungewöhnliche Werk in einem Video vorzustellen. Das Ergebnis dürfte selbst unter Berücksichtigung heutiger Sehgewohnheiten erfreuen. Für Video-klick ---- für mehr Info klick hier
Spaß und Freude
Das "Anbaden" im Meer folgt einer langen Tradition. Hunderte von Einheimischen und Gästen versammeln sich jedes Frühjahr am Strand, wie zum Beispiel hier in Travemünde, um sich auf Kommando ins kalte Wasser zu stürzen. Bei einer Wassertemperatur von 10 Grad eine sportliche Herausforderung. Natürlich steht bei Groß und Klein der Spaß im Vordergrund. Zudem verkleiden sich einige faschingsgleich und ziehen die Blicke auf sich. Am Ende erhalten alle Teilnehmer eine Urkunde. Video-Lfzt. 2.Min.
Von 2010 bis 2015 wurde auf dem Braunlager Gondelteich das sogenannte Sautrogrennen veranstaltet. Da ging es noch bunter und interessanter zu als beim Anbaden....klick
Sprung in die 60er Jahre
Mit zunehmenden Alter beschäftigen anscheinend nicht nur mich Erinnerungen an jugendliche Zeiten. Ob es die oft beschworene gute, alte Zeit war, mag jeder für sich beantworten. Die 60er Jahre waren in jedem Fall eine Zeit des Auf- und Umbruchs und geprägt vom Auflehnen der Jugend gegen verkrustete und überkommene Lebensentwürfe. Von Protesten und Straßenschlachten in großen Metropolen bekamen wir "Dörfler" jedoch nur wenig mit. Der revolutionäre Geist endete zumeist an den Ortsschildern der Provinz. Daher konzentriere ich mich an dieser Stelle auf die rein musikalischen "Auswüchse". Doch auch diese fielen eher moderat aus, denn die meisten von uns mussten sich mit NDR und HR begnügen. Wobei letzterer nicht einmal überall in Braunlage zu empfangen war. Dennoch bewegte das bisschen Gehörte enorm. So fieberten wir ab Ende 1965 monatlich jeder von Radio Bremen ausgestrahlten Beatclub-Sendung mit heißem Herzen entgegen. Daneben wollten die meisten gern selbst herumlärmen - und so schoßen Bands wie Unkraut aus dem Boden. Die Liebe zur eigenen Musik ebbte später mit Abschluss von Schule oder Ausbildung in aller Regel ab. Räumliche Veränderungen oder andere Interessen lockten ...
Jetzt ein Sprung in die Gegenwart. Dem Hamburger Beat-Experten und Fotografen Ulf Krüger gelang im März eine sehenswerte Ausstellung mit Fotos und Zeitdokumenten aus den 60ern. Mein Video informiert, was es dort so zu sehen gab. Videolaufzeit 3:35 Min.
Im zweiten Video Videolaufzeit 9:20 Min.erzählt Hansi Schnabel von Braunlager Jugendlichen und ihren musikalischen Versuchen. Wem das nicht ausreicht: für weitere Informationen und Videos zum Thema klick hier.
Elektro-Boote für den Schnei-See
Vor Jahren wurde auf dem höchsten Berg Niedersachsens ein sogenannter Schnei-See angelegt, damit bei schlechten Schneeverhältnissen genügend Wasser für die Schneekanonen verfügbar ist. Außerhalb der Wintersaison betreibt die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft auf dem Gipfel bekanntlich eine Erlebniswelt rund um das Gewässer. Um die immer kürzer ausfallende Wintersaison einigermaßen zu kompensieren, wurde jetzt eine neue Attraktion vorgestellt. Künftig sollen ferngesteuerte Elektro-Boote für Belebung auf dem Schnei-See sorgen. Dem Betreiber ist zu wünschen, dass sich seine Hoffnung erfüllt.
Warum eigentlich nicht? Neulich sah ich ein Kinderauto durch die Luft segeln klick. Sollte dieses Serienreife erlangen, könnten die Knirpse künftig ohne Umwege direkt zum Wurmberg fliegen. Ferner wäre vorstellbar (nicht wirklich ernsthaft), zu Walpurgis die spätmittelalterlichen Hexenbesen ebenfalls mit einem Elektromotor auszustatten. -- 2019 drehte ich einen kleinen Film über die neue Erlebniswelt. Bitte Foto anklicken ..Lfzt. 4 Min.
Dramatischer Einbruch
Nachtrag zum vorherigen Beitrag. Ende April präsentierte die Wurmberg-Gesellschaft dramatische Zahlen: das Fahrgastaufkommen ist seit 2018 von 1,5 Millionen auf 212.000 Mio. in 2023 geschrumpft. Für den Einbruch sorgte neben Corona der geringe Schnee der letzten Jahre; die winterliche Saison fällt immer kürzer aus, während gleichzeitig die Kosten für die künstliche Beschneiung steigen. Da ist jetzt guter Rat teuer. Aus rechtlichen Gründen dürfe die Stadt den Winterbetrieb nicht subventionieren, informierte der Bürgermeister. Ergo wird die Wurmberg-Gesellschaft ihre Geschäftsfelder um neue Attraktionen erweitern müssen, um ihren Fortbestand auf Dauer zu sichern.
Davon unbeirrt investiert die Eigentümerin des neuen Wurmbergturmes, Karin Lauber, weiter im großen Stil. Am Turm wird eine Gaststätte im alpenländisch modernen Stil angebaut, ferner ein Kiosk mit dem klingenden Namen „Wikinger-Schänke“. Der Clou: von der Terrasse können die Gäste ein ferngesteuertes Modell-Wikingerschiff beobachten, wie es auf den Schneisee kreuzt. Die Kosten werden mit einer halben Million beziffert. Für die Betreibung der Betriebe ist bereits ein Pächter gefunden.
Braunlage kann dankbar und glücklich sein, dass sich Frau Lauber finanziell derart engagiert. Sie setzt damit das Engagement ihres Vaters Oskar Wesche fort. Dieser hatte 1952 die erste Gaststätte auf dem Wurmberg eingerichtet und sie über Jahrzehnte selbst betrieben, ausgebaut und modernisiert.
Verschiedenes
Torfhaus-Turm
Deutschlands höchster Ausssichtsturm mit 65m Höhe ging am 1.11.2023 mit einer feierlichen Eröffnung im Beisein von Ministerpräsident S.Weil an den Start. Bis zur kompletten Inbetriebnahme braucht es aber noch etwas Zeit. So steht der Fahrstuhl ebensowenig zur Verfügung wie der Skywalk oder die 110m lange Erlebnisrutsche "Rasantia". Als Gründe für die Verzögerung werden Lieferengpässe und Extremwetter genannt.
Derzeit bieten die Betreiber eine geführte Besichtigung "über viele Treppenstufen" nach oben auf die Aussichtsplattformen an - wenn der imposante Turm nicht wetterbedingt geschlossen bleibt.
So wird erstes Murren laut: hohe Eintrittspreise, Zusatzkosten für die Rutsche, wetterbedingte Schließungen.
Torfhaus liegt über 800m hoch in einem Gebirge. Da kann eine super Aussicht auf den Brocken leider nicht garantiert werden.
In Zeiten, wo sich der Harzer Wald mehr oder weniger auf lange Zeit verabschiedet hat, sind Touristenattraktionen wie der Harzturm gewissermaßen als Kompensation zu betrachten. Und so wünsche ich den Betreibern auch, dass ihre mutige Investition sich langfristig amortisiert.
Für einige Momentaufnahmen Foto anklicken. Weitere Infos: https://harzturm.de/
Radau-Wasserfall
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Auftrag der Herzoglich-Braunschweigischen Eisenbahngesellschaft künstlich neue Ausflugsziele angelegt, um die Attraktivität des aufstrebenden Bahnfahrens mit touristischen Sehenswürdigkeiten zu beleben.
Im Zuge dieser Maßnahmen kam es 1859 zum Bau des Radau-Wasserfalls an der B4 zwischen dem damaligen Neustadt-Harzburg (ab 1892 Bad Harzburg) und Torfhaus. Dazu wurde vom kleinen Gebirgsflüsschen Radau, das bei Torfhaus entspringt, für den Wasserfall-Zulauf ein Seitenarm abgezweigt. Nach 500m stürzt das Wasser über steile Felswände 23m tosend in die Tiefe. Zusätzlich wurde neben dem Zulauf ein Wanderweg angelegt, welcher direkt am oberen Wasserfall vorbeiführt.
Anlage und Wege sowie der Zuleitungsgraben müssen gepflegt und gereinigt werden. Pflege kostet natürlich Geld, das von den Niedersächsischen Landesforsten als dafür zuständige Behörde wohl nicht mehr aufgebracht werden kann... so schreckte unlängst die Nachricht auf, dass der Wasserfall trockengelegt werden solle. Die einst prächtige Kaskade sei aufgrund von Verschmutzungen im gesamten Bereich nur noch ein Rinnsal.
Darauf bildete sich auf Initative der Wirtin der Gaststätte Radau eine Interessengemeinschaft zum Erhalt des einzigartigen Kulturdenkmals. -- Dank der privaten Pflegemaßnahmen präsentierte sich der Wasserfall bereits Anfang März wieder in gewohnter Pracht. (mehr Infos unter Harz-Radau-Wasserfall)
Königskrug
Mit meinem Bericht über Königskrug, einem Ortsteil des 4km entfernten Braunlage, schließe ich heute meine Aufzeichnungen über Ansiedlungen und Sehenswürdigkeiten entlang der Bundesstraße 4 zwischen Braunlage und Bad Harzburg.
Königskrug liegt rund 750 m hoch und ist eine Waldsiedlung vorwiegend mit Skiunterkünften. Das Gasthaus "Königskrug", direkt an der B4 gelegen, wirbt mit königlichen Windbeuteln und eignet sich bestens als Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderziele zu jeder Jahreszeit. Der berühmte Kaiserweg, 1013 erstmalig als Heidenstieg erwähnt, führt an Königskrug vorbei. Als Heer- und Handelsweg war er von jeher stark frequentiert und bot den Reisenden schon damals Unterkünfte und Wirtshäuser an, als "Elendskapellen" bezeichnet. Besonders zu erwähnen sind außerdem die Überreste einer spätmittelalterlichen Turmburg, genannt das "Neue Schloss", die bei Ausgrabungen neben dem heutigen Gasthaus Königskrug entdeckt worden sind.-------------------- HD-Video Lfzt. 12 Min. -- bitte Foto anklicken
In meinem Video zeige ich neue und alte Aufnahmen von Königskrug und der Geschichte des Gasthauses sowie weitere interessante historische Begebenheiten. Mehr Informationen bietet die Spezialseite "Königskrug" unter Harz klick
Kleine Randerscheinung: in der Nähe von Soltau entdeckte ich einen kleinen Weiler - ebenfalls namens Königskrug… klick
Keine Wintersportkämpfe mehr im Harz?
Bereits Mitte November 2023 kam es überraschend zum ersten schneereichen Wintereinbruch im Harz. Er schwächelte zwar um Weihnachten herum, nahm jedoch im neuen Jahr sofort wieder Fahrt auf.
Bei ausreichender Schneedecke wären früher im Harz sogleich entsprechende Wettkämpfe angesetzt und durchgeführt worden. Ob Skispringen in Braunlage, Langlauf in Altenau, Rennrodel in Hahnenklee oder Ski-Alpin in St.Andreasberg zum Beispiel.
Woran liegt es? Fehlen motivierte Wettkämpfer, Funktionäre, attraktive Wettkampfstätten? Oder haben wir uns bereits auf eine komplett andere Winterwelt eingestellt mit zu nassem und mildem Wetter ohne ausreichende Schneeverhältnisse, wie es Experten ständig prognostizieren?
Vermutlich ein bisschen von allem. Für mich ein guter Anlass, auf eine deutsche Meisterschaft und einen erfolgreichen Wettkämpfer in der hohen Zeit des Harzer Wintersports zurückzublicken.
1) Ecki Friedrich berichtet von der Deutschen Meisterschaft 1952 --- klick
2) Wilhelm Schmidt, deutscher Spitzenlangläufer der 50 u. 60er Jahre, erzählt aus seiner Karriere klick
Der letzte Zeitzeuge
Im Video kommen mit Isa Wickenhagen, Herbert Junker und Wolfgang Rehmer drei Personen zu Wort, welche die 50er Jahre im jugendlichen Alter erlebt haben. Ihre Schilderungen stehen stellvertretend für ihre Generation und den Aufbruch im damaligen Nachkriegsharz. Mit Wolfgang Rehmer verstarb 2023 leider der letzte dieser Zeitzeugen. Video-Lfzt. 26:30 Min.
Erfreuliche Zahlen
2023 erreichte meine Homepage mit rund 125 000 Besuchern eine neue Rekordzahl. Bedeutet einen Schnitt von mehr als 10.000 Besuchern monatlich. Vielen Dank für das Interesse!
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